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Wörterbücher zu falschen Freunden / falske kognater:

  • Gerda Moter Erichsen: "Fraseologismer fra norsk til tysk: jeg har det på tungen = es liegt mir auf der Zunge", Cappelen forlag (Oslo) 1996
  • Gero Lietz: "Norsk-tysk ordbok over lumske likheter", Universitetsforlaget (Oslo) 1996, in Nationalbibliothek (zugriff mit norwegischer IP)

Fehler, die Deutsche gerne beim Norwegisch-Schreiben/Sprechen machen

  • å leie = mieten (nicht: ausleihen), stattdessen: å låne (= leihen)
  • en stund = eine Weile (nicht: eine Stunde)
  • å ligge med noen = mit jemandem schlafen (nicht: liegen)
  • angst = im Norwegischen mit stärker pathologischem Beiklang
  • må ikke = darf nicht (nicht: muss nicht - benutze stattdessen: å slippe, unngår å)
  • kinn = Wange (nicht: Kinn)
  • sunn = gesund (im Sinne von gesund für jemanden, wie z.B. Obst, nicht als Zustand - "ich bin gesund", hier benutze frisk)
  • det går over = das geht vorbei (nicht: det går forbi)
  • det kan man glemme = nicht falsch, drücke aber unpersönliche Sätze lieber passivisch aus: det kan glemmes
  • tape = verlieren (ein Spiel, nicht: eine Sache, benutze hier: miste)
  • krydder = Gewürz(e) (nicht Kräuter, die heissen "urter")
  • sau = Schaf (nicht: Sau)
  • fort = schnell (nicht: fort, weg)
  • flott = toll (nicht: flott, schnell)
  • Falscher Gebrauch der Zeiten: Viele Deutsche benutzten wie im Deutschen das Präsens , um einen andauernden Zustand auszudrücken. Hier muß auf Norwegisch jedoch das Perfekt stehen. Beispiel: Ich wohne seit fünf Jahren in Norwegen. FALSCH : Jeg bor i Norge i fem år. RICHTIG : Jeg har bodd i Norge i fem år.
  • Problem: Präpositionen! Bsp: Deutsche stellen sich eine Tür eines Hauses als Teil des Hauses vor, während Norweger im Sprachgebrauch die Tür als "Zusatz" am Haus verstehen. D.h. Deutsch: Die Tür des Hauses oder umgangsprachlich: Die Tür vom (von dem) Haus. Norwegisch: Døra på huset. Ebenso werden Preisangaben oder Eigenschaften einer Sache mit "på" beschrieben. Bsp. Fargen på eplet er grønt.
  • Ganz wichtig!! Takk for alt , bedeutet "Danke für Alles", man sagt dies aber nicht zu seinem Gastgeber, sondern zu einem Verstorbenen am Grab.
  • Weil wir gerade dabei sind: "Takk for meg/oss" ist die richtige Floskel beim Abschied, falsch wäre das im Deutschen zwar auch seltsam klingende, aber ein wenig einleuchtendere: "Takk for deg/dere" - überhaupt ist das Danken (Takk for sist, takk for i dag, takk for maten,...) für Deutsche eine schwierige Sache...
  • Leicht abweichender Gebrauch von Ja/Nein, z.B.: Sprecher 1: "Jeg liker det ikke." - Sprecherin 2: "Nei." Dieses nein ist im Norwegischen eine Bestätigung, im Deutschen (wie auch z.B. im Englischen) würde es einen Gegensatz ausdrücken.
  • Manche Deutsche versuchen "Hoch-Norwegisch" (also nicht einen Dialekt) zu lernen, vergessen dabei aber, dass es im Norwegischen zwar mindestens zwei offizielle Schriftsprachen gibt, aber keine offizielle Sprechsprache, wie das deutsche Hochdeutsch. Hier sind Dialekte das einzig "Richtige" - was sich dann wiederum auch auf die Schriftsprache auswirkt.