26.02.08 09:21
Stichwörter: Berlin
Heisann!
Wollte nur sagen daß ich heute gelesen habe daß Norwegische Schüler langsam wieder Deutsch als dritte Sprache wählen! Eine Schule in Oslo hat vor Schüler für ein Jahr zu Gastfamilien in Berlin zu schicken, um deutsche Schulen zu besuchen! Da kann ich nur sagen: SUPER!!!
Hilsen Anne

26.02.08 12:47
Ja, den Artikel habe ich auch gelesen. " Ordnung muss sein " , lautete die Überschrift.

Lemmi

26.02.08 12:48
Hei Anne, die Idee finde ich auch SUPER. Ich frage mich nur, ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen, ob das mit Berlin so glücklich ist. - Ich will wirklich niemandem zu nahe treten -
Mareike

26.02.08 14:32
Hei Mareike,
dazu kann ich dir folgendes erzählen. Als in einer Deustch-Lehrer-Studentengruppe der Lehrerhochschule in Kristiansand gefragt wurde wo man zu einer Deutschlandreise hin wolle gab es eine Abstimmung. Die Mehrheit meinte Berlin sei die interessanteste Stadt. Vermutlich ist die Entscheidung aus der Sicht durch die norwegischen Medien entstanden. Nach der Reise war man zwar zufrieden, aber viele meinten man hätte lieber nach Hamburg oder Dresden fahren sollen.
Es ist wie mit dem Goetheinstituten in Norwegen. Wir hatten ein hervorragendes Institut in Bergen. Das wurde zu Gunsten des Instituts in Oslo geschlossen. Man meinte in München es sei wichtiger ein Institut in der norwegischen Hauptstadt zu haben, ohne sich die norwegische Sprachgeschichte anzusehen. Vor allem wo man in Norwegen das Hauptgewicht für Deutschstudien findet.
Wir werden das vermutlich nicht ändern können.
Vennlig hilsen fra Claus i Kristiansand

26.02.08 15:08
Hei Claus.
Da hast du natürlich recht. Schade daß es so ist. Immerhin ist es ein Anfang! Berlin ist "in", aber Hamburg oder Köln sind auch im Kommen! Und die Band "Tokio Hotel" leistet auch ihren Beitrag um Deutsch unter den jungen Menschen ein bisschen beliebter zu machen! Vielleicht kommt Norwegen langsam aus der "Anglophilen" Ecke raus :-)
Anne

26.02.08 15:41
Hei alle zusammen,

man sagt: auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Was aber, wenn der erste Schritt bereits in die falsche Richtung gesetzt wird?
Ich hoffe, ich entfache jetzt keine Entrüstungsstürme. Es ist nur ganz einfach meine Meinung als Mutter und ich bin daher vielleicht auch nicht ganz neutral. Also, bitte nicht böse sein!
Erst mal: Berlin ist Bundeshauptstadt und Regierungssitz Deutschlands und eine wunderschöne Stadt mit Kultur. Berlin hat tolle Einkaufsstraßen, viele Freizeitangebote und – nicht zu vergessen – ein pulsierendes Nachtleben. Berlin ist aber auch behaftet mit allen Vor- und Nachteilen einer Großstadt, die riiiiesig und weitläufig ist. Und da frage ich mich, ob die Jugendlichen, die sich ja nun teilweise auch in einem schwierigen Lebensabschnitt befinden, mit dieser Stadt nicht überfordert sind. Überlegenswerte Alternativen gäbe es viele in Deutschland.
Mareike

26.02.08 15:53
Hei Mareike,
du hast nicht unrecht mit deinen Gedanken.
Das Problem liegt darin, daß in norwegischen Zeitungen und im Fernsehen meist von Berlin berichtet wird. Ist verständlich, weil politische Entscheidungen, die Norweger interessieren könnten meist in Berlin gefällt werden. So ist es auch in Deutschland, wenn mal etwas von Norwegen in den Nachrichten berichtet wird, dann kommt es meist aus Oslo. In Deutschland gibt es aber größenmäßig und geschichtlich bedingt eine größere Auswahl an Fernsehprogrammen als bei uns. Die finanziell "günstigen" Filme amerikanischer Produzenten sind meist im norwegischen Fernsehen vertreten. Das läuft in Deutschland meist bei den privaten Anstalten. Es gibt in den ehemaligen dritten Programmen in Deutschland verhältnismäßig häufig Reportagen über Teile, Städte Norwegens zu sehen. D. h. die Möglichkeit sich über Norwegen außerhalbs Oslo über die Visuellen Medien zu infromieren ist in Deutschlnad erheblich größer als den anderen Weg. Das kann man bedauern, nur könnte das Entscheidungen von norwegischer Seite erklären.
Vennlig hilsen fra Claus i Kristiansand

26.02.08 18:05
Hoffentich werd ich jetzt nicht angegriffen. Aaaber... Ich hab Deutsch nie sonderlich gemocht und in der Schule immer vermieden. Dann hab ich "Schwyzerdütsch" und Österreichisch gehört und plötzlich war Deutsch auch was für mich. Ich glaub, dass wenn Norweger mehr über die Schweiz und Österreich hören, würden mehr Leute Deutsch wählen. Alle wissen ja schon viel über Deutschland, aber es wird oft vergessen (manchmal mit Absicht), dass die Leute auch in der Schweiz und Österreich tatsächlich Deutsch reden, das genau so korrekt ist, wie in Deutschland. Ist nicht Nynorsk und Bokmaal auch gleichgestellt? Nichts ist korrekter als das andere! Es muss genau so nervig für die Österreicher und Schweizer sein, wenn Deutsch immer nur das ist, was sie in Deutschland reden, wie es für mich ist, wenn ich sag "ich komme aus Norwegen" und die Leute antworten "Ja? Ich war mal in Schweden!"

MfG
Thea

26.02.08 19:14
Hei alle zusammen,
ach, was wäre die Welt ohne Klischees! Als ich sagte, dass wir im Sommerurlaub nach Norwegen fahren, wurde ich gefragt: „Ist es da nicht kalt? Und liegt da nicht Schnee?“
Und sagst du einem Amerikaner, er soll den typischen Deutschen beschreiben, so kommt folgende Erklärung: ein lederhosentragender, weizenbiertrinkender, jodelnder Sauerkraut- und Eisbeinfresser. Und dieses Wesen wird mit dem durchschnittlichen Hamburger (nicht den bei McDonalds :-))in einen Topf geworfen!
Euch allen noch einen schönen Abend.
Mareike

26.02.08 19:57
Eine Kanadierin hat erzählt, sie wird nach Österreich gehen. Ihre Freundinnen hat ganz schockiert gefragt: "Wirklich? Sprichst du Italienisch??"
Jedenfalls haben sie nicht gefragt "Austria? You mean Australia?" Meine Mutter hat mir letztes Jar einen Brief geschickt, er war zuerst in Sydney zwei Wochen, weil ja "Austria" draufgestanden ist... ;)
Thea

26.02.08 19:58
HABEN, nicht hat!!!
Thea

26.02.08 20:15
Hehehe. Die Verwechselung mit Austria und Australia ist ja selbst dem großen George W. Busch passiert.
Henning

26.02.08 20:35
Wirklich?? Cool!:D Ich finde die Aussagen "Afrika ist ein großes Land" und "This is the question we need to ask ourselves: IS our children learning?" die besten Bushisms:)

Thea

26.02.08 20:45
Hei Thea, Hei Mareike,
komme gerade von einem Vortrag nach Hause und lese mit Freude von Theas Verhältnis zu Deutsch. Österreichisch und Schweizer Deutsch sind ja kein Hochdeutsch aber Deutsch. Ich finde es gut, daß du den Zugang zur Sprache über andere Dialekte bekommen hast. Vermutlich wirst du damit auch festgestellt haben welchen Nutzen du daraus ziehen kannst. Was die Klischees vieler Amerikaner über anderen Länder in der Welt angeht, könnte man wirklich Romane schreiben. Woher das kommt muß man sich fragen. Ist der Geographieunterricht in den USA nicht sonderlich? Sicher gibt es Unterschiede? Ich weiß es nicht. Was nun die Post angeht, frage ich mich oft wer da alles beschäftigt wird. N ist für viele Niederlande. Gerade heute stellt sich heraus, daß ein Paket aus Deutschland seit dem 10.2. in Oslo liegt und keiner Bescheid gibt, daß es verzollt werden soll. Damit zeigt sich wieder einmal bei der Post ist nicht nur eine NULL eingestellt, hä hä hä. Was Henning über Herrn Busch schreibt, wen wunderts?
Fortsatt god kveld fra Claus i Kristiansand

26.02.08 20:52
Ja, du hast Recht:) Ich hab eine neue Sprache gelernt, und Sprachen sind TOLL. In 2-3 Jahren wird's für mich als Kommunikationswissenschaftlerin einfacher in Norwegen Arbeit zu finden, weil ich Deutsch (einigermaßen) beherrsche! Und wenn ich als Journalistin arbeiten möchte, ist es wichtig mit Fremdsprachen:)

Thea

26.02.08 21:09
Hei Thea,
wenn du soweit bist, wäre es wünschenwert, wenn du weiterhin uns allen weniger Wissenden von deinem Wissen bei Heinzelnisse etwas abgeben wolltest.
Claus

26.02.08 22:01
Ich finde die Entscheidung, Berlin als Ort für ein Auslandsjahr zu wählen, richtig. Berlin ist die wiedersprüchlichste und lebendigste Stadt Deutschlands und zudem die einzige Weltstadt, in der Deutsch gesprochen wird. Ich bin der Meinung, dass es jungen Menschen aus unserem Ölemirat gut tut, mal in einer Stadt zu leben, die genausoviel Einwohner hat wie ihr Heimatland. Vielleicht verstehen sie anschliessend die Welt besser als der bald auf seiner " kvegfarm " verschwindende Double - u ?

Lemmi

26.02.08 22:02
.. widersprüchlichste...

Lemmi

27.02.08 07:45
God morgen Lemmi,
jeg deler ikke synet ditt. Fra gammelt av har vi nærmere kontakt til Hamburg, Lübeck og Bremen. Det er tross alt mer internasjonal liv i Hamburg enn i Berlin. Når man skal oppleve en verdensby i Tyskland burde en reise til Hamburg. Ønskes finkultur holder jeg på Dresden. (Fra historisk side er Dresden berømt verden over. Ikke for å glemme det som skjedde i siste krigen og som man har klart og gjenskape der) Berlinerne har ordet på seg å være lite høflige og stor i munnen. Det stemmer sikkert ikke for alle, men en smule sannhet er i det. Da dattera vår var på gymnas i Hamburg og reiste med skolen til Berlin ble hun skuffet. Tenk god over om Berlin må være målet, det KAN fort bli en skuffelse. Det er mitt syn til det.
God onsdag fra Claus i Kristiansand

27.02.08 08:49
Hei Claus,
jeg er enig med deg at " Berliner Schnauze " ikke bør være det språklige læringsmålet for et år i Berlin ( Na wattn Männeken, dit wees ick och ,datt ditt nüscht iss , dit brauchsta ma jarnich kundzutun.), men siden de norske elevene skal gå på et tysk gymnas vil de neppe komme i berøring med denne sosiolekten i alt for stor grad.
Hansabyene er selvfølgelig av stor interesse for en nordboer, men et skoleår i utlandet bør gi anledning til å bryte ut av det som er kjent og kjært.
Jeg synes at Berlin er den tyske byen som gir et ungt menneske størst frihet, men dette er selvfølgelig rent subjektivt.

Lemmi

28.02.08 07:51
Hei Lemmi und Anne,
ich höre gerade ein Argument für Berlin kontra Hamburg. Berlin ist unter dem Strich billiger. Es gibt mehr Billiggeschäfte, Zweite Hand Geschäfte usw. Hamburg ist nach Aussagen von "Fachleuten" viel eleganter sauberer und weltoffener. Noch teurer sei München. Nur nicht so weltoffen wie Hamburg. Das ist vielleicht eine Hilfe?
God torsdag fra Claus i Kristiansand

28.02.08 08:41
Hei Claus,
mir ist immer ein Rätsel wie Normalverdiener in München eigentlich überleben. Bei Deinem Satz " nur nicht so weltoffen wie Hamburg " musste ich sofort an den herrlichen Münchenverriss in den " Buddenbrooks ", sowie an Margarethe Kempowskis Auspruch " das das nun auch Deutsche sind ! Walter Kempowski ," Schöne Aussicht " )" denken.

Lemmi