08.04.14 19:10
Hei!
Hva betyr "et ris bak speilet" på tysk?

Takk på forhånd
Sarah

08.04.14 20:08, Geissler de
Wörtlich "eine Rute hinter dem Spiegel", also eine latent immer vorhandene Drohung. Denn man
kann ja die Rute mit nur einem Handgriff hervorholen und sofort loslegen.

09.04.14 08:20
Ich wollte es kaum glauben, dass die "Rute" in norwegischen Kinderzimmern augenscheinlich so allgegenwärtig und selbstverständlich war, dass "riset bak speilet" zum geflügelten Wort geworden ist.

In Deutschland dürfte dem "ris" der berühmt-berüchtigte "(spanische) Rohrstock" (norw. "spanskrør") entsprochen haben. Einen solchen "Rohrstock" gab es in Form eines dünnen, aber sehr biegsamen und widerstandsfähigen Bambusstöckchens in meiner Kindheit und frühen Jugend auch bei mir zu Hause. Dieses Bambusstöckchen lag immer griffbereit auf dem Sims unseres Kachelofens, und auch wenn es nur selten zum Einsatz kam, war es doch weit mehr als eine latent vorhandene Drohung.

Viele Grüße
Birgit

09.04.14 10:03
Ris - drei oder vier dynne, biegsame Zweige von der Birche.

09.04.14 10:06
Birke

09.04.14 10:22, Geissler de
Das Wort ist übrigens ein Kognat (also mit gleichem Ursprung) von unserem Reisig, auch Reis,
Plural Reiser.

09.04.14 10:48
@10:03:

Das Wort "Rute" bedeutet in dem Zusammenhang, in dem es von Geissler und mir verwendet wird, "ein Bündel von Gerten zum Züchtigen":

der Weihnachtsmann mit Sack und Rute.

Vielleicht hätten wir das deutlicher machen müssen.

Gruß
Birgit

PS: Im Englischen wird das Züchtigen mit der Birkenrute übrigens "birching" genannt; dieses Wort spricht ja wohl Bände.

09.04.14 21:38
Riset bak speilet - riset som en har i bakhånd. Es gibt auch einen Audruck- lage ris til
egen bak- gjøre noe som skader en selv.

Wie heisst das auf Deutsch?

10.04.14 13:37
"Sich ins eigene Fleisch schneiden" kanskje?

10.04.14 14:40, Geissler de
Möglicherweise auch:
- sich sein eigenes Grab graben
- den Ast absägen, auf dem man sitzt

10.04.14 15:48
Nachtrag zu Geissler:

Ich kenne die erste von ihm genannte Redewendung eher in der Version "sich sein eigenes Grab schaufeln". Aber wahrscheinlich ist es Geschmackssache, ob man hier "schaufeln" oder "graben" benutzt.

Gruß
Birgit

10.04.14 16:51
- å grave sin egen grav
-å sage av greina man sitter på

- å lage ris til egen bak er ikke fult så alvorlig som de to ordpråkene over.

10.04.14 19:45
Dann passt "sich ins eigene Fleisch schneiden" vielleicht wirklich am besten.

10.04.14 21:05, Geissler de
Ja, und ja, und "schaufeln" ist besser. (Zu den letzten drei Beiträgen in umgekehrter
Reihenfolge.)

11.04.14 10:04
Jeg liker grave/grav godt på grunn av allitterasonen (bokstavrim) med to g-er. Dessuten er det direkte objektet
semantisk beslektet med verbalt. ( indre objekt)

11.04.14 10:05
Allitterasjonen

11.04.14 13:00
Man kann's mit der Alliteration als Stilmittel aber auch übertreiben:

Weia! Waga! Woge, du Welle,
walle zur Wiege! Wagalaweia!
Wallala, weiala weia!

(Richard Wagner, Das Rheingold)

11.04.14 15:53
Alt med måte som det heter i Håvamål. "Døyr Fe, døyr frender... " -osv