12.11.13 15:23, Steffen Alexander
Stichwörter: abschöpfen, skumme, überfliegen
Ist skumme bzw. skumlese mit überfliegen richtig übersetzt? Bsp.: Han begynte å skumme
nedover lista...

12.11.13 15:42, Mestermann no
Ja. Å skumme heisst eigentlich abschaumen, hier in übertragener Bedeutung: einen Text schnell und oberflächlich lesen.

12.11.13 18:59
Was bedeutet denn abschaumen?

12.11.13 19:20
"Abschäumen" bedeutet so viel wie "den unreinen Schaum von einer (kochenden) Flüssigkeit entfernen".

12.11.13 21:48
Wieder was gelernt. :)

12.11.13 23:03, Geissler de
Mit "skumme" verbinde ich aber eher das Abschöpfen des Raums von der Milch. Das passt auch besser zur
metaphorischen Verwendung, denn der, der einen Text überfliegt, entnimmt ihm quasi nur die gehaltfollsten
Inhalte.

13.11.13 00:58
Das musst du mir unbedingt einmal zeigen, Geissler, wie man der Milch die "gehaltfollsten" Inhalte entnimmt, indem man den "Raum"
von ihr abschöpft. :-)

Aber in der Sache hast du wahrscheinlich recht: "Abschöpfen" passt als Metapher wohl wirklich besser zum Überfliegen eines Textes als "abschäumen".

13.11.13 06:38, Geissler de
Den "Raum" kriegt man nur auf einer Tablet-Tastatur mit Autokorrektur-Funktion hin. Und das f nur im Halbkoma.
Asche auf mein Haupt.

13.11.13 06:41
Ganz schön abgefeimt, dieses Schaumlesen.

13.11.13 10:44, Geissler de
:-)
Ja, der Feim hat sich zumindest im Bairischen noch gehalten, wo wir auf dem Bier den
Foam haben.

13.11.13 15:12
Liebe Heinzelnisser, manchmal seid Ihr wirklich unglaublich gut! Vielen Dank, daß Ihr es mir immer wieder ermöglicht, sprachliche Kreise zu schließen - sei es im Norwegischen oder in meiner Muttersprache.

Als kleine "Retourkutsche" nachfolgend zwei ergänzende Informationen zum Thema "Feim/Schaum", die vielleicht den ein oder anderen interessieren:

1) Das Verb "abfeimen" bzw. "abfehmen" wird heute noch fachsprachlich in der Glastechnologie verwendet für "die Unreinheiten an der Oberfläche einer Glasschmelze entfernen".

2) Das althochdeutsche Wort für "Schaum" ist "scūm", das sich von indoeuropäisch "(s)kū-" bzw. "(s)keu-, (s)keu̯ə-" (= bedecken, umhüllen) ableitet. Somit bedeutet "Schaum" eigentlich "das (eine Flüssigkeit) Bedeckende" und ist etymolgisch mit dem Wort "Scheune" verwandt.

Herzliche Grüße
Birgit

PS an Geissler: Was verstehen die Sprachwissenschaftler unter einer "Ablautform"?

13.11.13 17:23
Wikipedia ist dein Freund: https://de.wikipedia.org/wiki/Ablaut (wird übrigens auch auf Englisch gebraucht.)

13.11.13 19:18
Herzlichen Dank für den Link. Jetzt war ich wohl im Halbkoma, denn ich habe nur unter dem Stichwort "Ablautform", aber nicht unter "Ablaut" gesucht. Autsch!

Zerknirschte Grüße
Birgit

(PS: Für das Halbkoma spricht auch meine Schreibweise von "etymologisch". Beklager!)

13.11.13 19:59
Google findet auch unter "Ablautform" den "Ablaut" :P aber sei's drum, ist ja nicht so schlimm.

13.11.13 20:29
Bei meiner Suche unter dem Stichwort "Ablautform" habe ich nur Beispiele für diverse Ablautformen, aber keine Erklärung dazu gefunden, was ein "Ablaut" eigentlich ist. Aber sei's drum, jetzt bin ich ja schlauer. :-)

Gruß
Birgit