10.08.11 19:28
Stichwörter: Griff, Griffmacherei, Heft, håndtak, skaft, skjefte, skjeftemaking, Stiel, stilk
Skjeftemaking

10.08.11 20:13, Cerebellum no
Skjefte ist der Griff eines Messers, ich glaube Stiel ist das Wort in Deutsch?

Also Stielmachung.

10.08.11 20:41, Geissler de
Nein, ein Messer hat einen Griff, wie du selbst schreibst. Einen Stiel haben z. B.Besen,
Rechen (skaft), Blumen (stilk) und Pfannen (håndtak).

"Machung" gibt es nicht, das wäre die "Macherei", also "Griffmacherei".

10.08.11 20:58, Cerebellum no
Danke. Hausgemacht ist ja nicht immer das beste :)

11.08.11 09:47
Und was heißt geværskjefte, Geissler ?
Gewehrgriff ist ja die Weise wie man die Waffe hält.
Oddy

11.08.11 10:04
Gewehrschaft
Gruss habo

11.08.11 10:13, habo de
Den Begriff "Messerschaft" gibt es auch.
"Griffmacherei" klingt ganz schön holprig, für den Beruf eines Messerschaftherstellers gibt es vielleicht einen Fachbegriff, komme nur nicht drauf.
Der "Büchsenmacher" stellt ganze Gewehre her (einschliesslich Schaft).

11.08.11 11:22
Es gibt eine Deutsche Messermacher Gilde. Der Messergriff heisst Heft und wikipedia kennt den Beruf des Heft- bzw. Schalenschneiders.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heft_(Griffst%C3%BCck)

11.08.11 11:41, habo de
"Heft", ja das ist der richtige Ausdruck für einen Messergriff.
Skeftemaking also: "Heftherstellung", klingt richtig, finde ich.

11.08.11 13:26, MichaV de
Na ob Heft der richtige Ausdruck ist? Schau mal im Wikipedia- Artikel vom Schalenschneider
unter "Wissenswertes" nach. http://de.wikipedia.org/wiki/Schalenschneider#Wissenswertes

Wikipedia- Artikel "Messer" hat 50 Treffer für "Griff", aber nur 3 für "Heft".

Und bei "Heftherstellung" würde sicher nicht nur ich erstmal an Papierverarbeitung denken.
Google übrigens auch. Aber die finden auch Griffmacherei nicht.

11.08.11 14:09
Da steht, dass der Schalenschneider Messerhefte aus Holz fertigte, das war doch das Gesuchte.

11.08.11 16:03
Ein Mörder kann seinem Opfer ja auch das Messer bis zum Heft in die Brust stoßen. Heft passt schon.

11.08.11 16:39, MichaV de
Ich habe 11:22 und 11:41 so gedeutet dass Griff falsch wäre und die einzig richtige
Bezeichnung Heft. Mein Fehler.

11.08.11 16:43, Geissler de
Ein paar Überlegungen:

"Heft" ist mir eigentlich nur aus den gebräuchlichen Redewendungen (der schon genannten
und "das Heft in die Hand nehmen") bekannt, ansonsten kommt es mir etwas altertümelnd vor.
Wenn ein Küchenmesser runterfällt, sagt ihr dann "das Heft hat einen Sprung"? oder doch
"der Griff"?

Der genannte "Heft- und Schalenmacher" wird ausdrücklich als ausgestorbener Beruf as dem
Bergischen Land bezeichnet; ob man daraus einen allgemeingültigen Begriff ableiten kann?

"Heftmacher" -- das Wort hat tatsächlich mehr Treffer als "Griffmacher", allerdings sind
da viele dabei, die Druckerzeugnisse produzieren.

Und zum Schluß: Wer "Griffmacherei" holprig findet, stolpert wahrscheinlich auch über die
"Hutmacherei", die "Schuhmacherei", ganz zu schweigen von der "Werkzeugmacherei" -- alles
etablierte Begriffe.

Möglicherweise ist es ganz einfach eine Frage der Regionalsprache.
Hier bei uns heißt der Kaminkehrer, der anderswo Schornsteinfeger, Schlotfeger,
Essenkehrer oder Rauchfangkehrer heißt. Unser Metzger heißt anderswo Fleischer,
Fleischhacker oder Schlachter. Der Schreiner heißt auch Tischler, der Spengler Flaschner,
Klemptner oder Blechschmied. Und so weiter. (Auch der oben genannte "Hutmacher" heißt her
gar nicht so, sondern "Huterer".) Da würde es mich fast wundern, wenn es für den
Hersteller von Messergriffen/-heften/-schäften nur ein Wort gäbe.

(Google wird leider durch Individualisierung langsam unbrauchbar. Meines findet 2x
"Griffmacherei" in unserer Bedeutung.)

11.08.11 20:02
Ich habe beim Schriftführer der Messermacher Gilde angefragt, der schlug Griffmontage vor und hatte auch keinen Fachausdruck parat.

12.08.11 08:40
Und dein Hafner, Geissler, ist kein " havnearbeider ", sondern
ein Töpfer ( pottemaker )!
Oddy

12.08.11 09:16, Geissler de
"Griffmontage" trifft's wohl auch nicht ganz, denn um montiert werden zu können, muß er ja
erst gemacht werden, oder?

Übrigens: Die "Messermacher Gilde" wäre eine Gilde aus dem Ort Messermach. Die Gilde der
Messermacher schreibt sich aber "Messermachergilde".

12.08.11 09:42
Hei Geissler,
wenn Du auf die Seite der Messermacher gehst, dann siehst Du, dass dort steht:
Am 16.03.1986 gruendeten die Messermacher Wolf Borger, Joachim Faust, Richard Hehn, Dietmar Kressler, Siggi Rinkes, Friedrich Schneider, Guenter Spretke und Egon Trompeter die "Deutsche Messermacher Gilde" (DMG).
Vielleicht waren die ja alle aus Messermach.

12.08.11 09:49
Jetzt aber ein bisschen Spass:
Dem Schuster sein Messer hat einen Kneifgriff.
Oddy

12.08.11 22:27, Geissler de
Daß Wolf Borger et al. sich so schreiben, macht es nicht minder falsch.

"Anspruch, mit seinem Rechtschreibfehler zitiert zu werden, hat
der Springer-Verlag höchstens in seinem Geschäftsbericht", schreibt Wolf Schneider (denn
der Verlag nennt sich "Axel Springer Verlag", was laut geltender Rechtschreibnorm nicht
korrekt ist). Und was für den Axel-Springer-Verlag gilt, gilt erst recht für die "Deutsche
Messermachergilde".

Der Unterschied ist der gleiche wie zwischen "Hanauer Straße" (die Straße, die nach Hanau
führt oder benannt ist) und "Hanauerstraße" (die nach einer Person namens "Hanauer"
benannt ist.

14.08.11 17:50, Jørg li
Deine orthographischen Erörterungen sind wohltuend, Geissler.