13.03.11 00:05
Hallo, ich habe eine Frage zu einer Wendung aus folgendem NRK-Artikel: http://www.nrk.no/kultur-og-underholdning/1.7527613 (und bitte nicht lachen, dass ich so nen Schmarrn lese!). Gleich am Anfang steht da der Satz:
„Da Halvard Hanevold og Frode Estil gjerne ville ha tips om hvordan de utnytter bassengtiden bedre, var ikke tidligere toppsvømmer Lene Jenssen sen om å be.“
Im Dokpro findet sich die Information, dass “ikke være s- om å“ = “skynde seg“. Wie passt das aber mit dem ”å be” am Ende des Satzes zusammen? Spontan würde ich den letzen Teil des Satzes sinngemäß als ”ließ sie [die Frau] sich nicht langezweimal bitten“ übersetzen. Aber dann würde ich auch so etwas wie „var ikke sen om å stille” erwarten. Mit dem ”å be” kannmuss ich mir allerdings folgende Bedeutung vorstellen: ”sie [Hanevold und Estil] haben nicht lange gezögert, bevor sie sie um Hilfe gebeten haben“.
Meine Frage ist also, ob der norwegische Satz, so wie er bei NRK erscheint, korrekt ist und Sinn ergibt (und ich frage, weil es in den NRK-Artikeln vor Fehlern, die ich dann als solche auch sofort identifiziere, wimmelt). Und wenn dem so ist, wie lautet dann die dt. Übersetzung?

13.03.11 00:32, Mestermann no
Der Satz ist ist von einer gewissen Journalistenverwirrung geprägt.

Entweder müsste man schreiben "...var ikke toppsvømmer Lene Jenssen sen å be."
Oder besser: "...lot ikke toppsvømmer Lene Jenssen seg be to ganger."

Der Sinn ist, dass Lene Jenssen sofort hilfsbereit war, als Hanevold und Estil gute Ratschläge benötigten.

13.03.11 00:57
Super, danke!
Habe jetzt allerdings noch eine Frage zu dem Reflexivpronomen in dem zweiten Vorschlagssatz: steht es wirklich an richtiger Stelle?

13.03.11 01:25
Ja, ich gehe stark davon aus, dass das richtig ist. Es klingt ungewohnt, aber das liegt vor allem daran, dass die Position des "Nicht" im Deutschen ganz anders ist.

"Lot ikke seg be to ganger" hat bei Google jedenfalls etwa zehn mal so viele Treffer wie "lot ikke be seg to ganger".

Außerdem ist es extrem unwahrscheinlich, dass ein Muttersprachler wie Mestermann einen Wortstellungsfehler machen würde ;-)

13.03.11 01:26
Oh, das sollte so aussehen:

"Lot ikke * seg be to ganger" hat bei Google jedenfalls etwa zehn mal so viele Treffer wie "lot ikke * be seg to ganger".

13.03.11 01:32
Ja, das mit der Muttersprache habe ich mir natürlich gedacht :-). Und trotzdem konnte ich das Gefühl nicht loswerden, dass es nun mal komisch klang. Und dann frage ich lieber gleich, als dass ich paar Tage herumlaufe und von Zweifeln geplagt werde. :-)

14.03.11 00:23
oder vielleicht eher "lot * seg ikke be to ganger"?

20.03.11 07:37, Rie no
Wortstellungsbeispiele:

Im Hauptsatz: "Hun lot seg ikke be to ganger."
Im Nebensatz: "Da han spurte, lot hun seg ikke be to ganger."
Mit Eigennamen (keine Ahnung, warum da ein Unterschied ist): "Da de spurte, lot ikke Lene Jenssen seg be to
ganger."
Im substantivischen Nebensatz: "Han var glad for at hun ikke lot seg be to ganger."

Rie