14.07.10 12:06
Stichwörter: Allgemeinverbindlichkeit, allmengjøring, nasjonaløkonomi, økonomisk styrke
Wie würde man ins Deutsche das in der norwegischen Gewerkschaft und Arbeitswelt angewandte Prinzip des "Allmengjöring" übersetzen. Öffentlichmachung des Lohns??? Ist vielleicht etwas zu schwach weil ja mit der Allmengj. auch die Auskunftspflicht bei Polizei und Aufsichtsamt einhergeht.
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Danke

14.07.10 12:55, Mestermann no
Dies ist ein Forum ausschliesslich für Sprachfragen. Wenn Du aber bei http://www.trolljenta-norwegenforum.info/
Deine Frage stellst, bekommst Du bestimmt eine ausführliche Antwort. Viel Glück!

14.07.10 12:58, Geissler de
Mestermann, inwiefern ist "Wie würde man ins Deutsche das in der norwegischen Gewerkschaft
und Arbeitswelt angewandte Prinzip des "Allmengjöring" übersetzen." keine Sprachfrage,
abgesehen vom fehlenden Fragezeichen?

14.07.10 12:59
Für mich hört sich die Frage "Wie würde man Allmengjøring ins Deutsche übersetzen?" wie eine Frage fürs Sprachforum an, aber ich weiss leider die Antwort nicht. Vielleicht muss man es einfach im jeweiligen Zusammenhang umschreiben, weil es keine 1:1-Ûbersetzung gibt.

14.07.10 13:19
Ich kenne mich damit nicht aus, aber die Definition bei Wikipedia weicht von deiner Beschreibung ab: http://no.wikipedia.org/wiki/Allmenngjøring

Für das bei Wikipedia beschriebene Prinzip würde ich "Allgemeingültigkeit von Tarifverträgen" vorschlagen.

14.07.10 13:46, Geissler de
Ich denke, der deutsche Begriff dafür ist "Allgemeinverbindlichkeit".

14.07.10 13:46
Hallo.
Wenn man im Bokmålsordboken und Nynorskordboka nach Allmenngjøringsuche,
http://www.dokpro.uio.no/ordboksoek.html_
eksistert dass Wort gar nicht.
In welchem Context hast du auf dieses Wort gestossen?
Bin 60, Norweger und habe dass Wort nie früher gesehen oder benutzt.
Perkins.

14.07.10 13:48, Mestermann no
Entschuldigung, Entchuldigung, das was viel zu schnell von mir. Habe die Frage nicht genau gelesen. Tut mir leid!

14.07.10 14:25
Ich, der Fragesteller habe selber nochmal "büschen" drüber nachgedacht und denke das "Auskunftspflicht" und der von Geissler anführte Begriff "Allgemeinverbindlichkeit" am nächsten kommen.
Das Wort ist bei Gewerkschaftlern in Norwegen ganz bekannt und das Prinzip ist von der Regierung wegen des "sosial dumpings" eingeführt worden. Die Entwicklung hat man ja in Deutschland völlig verschlafen. Dort haben seit jeher speziell Ausländer für Hungerlöhne gearbeitet und wohnen in unzumutbaren Verhältnissen.
Das damit das landeseigene Lohnsystem untergraben und die Arbeitslosigkeit gefördert wird versteht sich von selbst, wird in Deutschland oft achselzuckend hingenommen.
Mit "Allmengjøring" werden die Tarife und die dazugehörenden Regelungen für Reisen und Wohnen öffentlich gemacht und sind - was gerade bei Kontrollen oder Verdacht wichtig ist - jeder Polizeidienststelle und Aufsichtsbehörde (Arbeidstilsyn) bekannt. In diesem Zusammenhang wurde auch jedem Tillitsman(Betriebsrat) das Recht eingeräumt Einsicht in die Arbeitsverträge von Leiharbeitern oder bei Verdacht des "Lohndrückens" etc. zu nehmen. Dies ist jedoch noch nicht in allen Tarifen in Norwegen so.
Dies nur kurz zum Zusammenhang. Hoffe, daß die Gewerkschaftsarbeit im Zuge der Globalisierung nicht kaputtgeht oder wie in Deutschland immer bedeutungsloser wird.
Mußte das jetzt einfach mal so schreiben, hoffe ihr nehmt mir das nicht übel:-)
Gruß Stefan

14.07.10 15:00
Interessant.
Im Radio heut (NDR903 HH) ist bekanntgemacht das im D. neue Mindestariffen für Arbeitsträger eingefürt werden sollen. (Scheise konjunktiv)
7,50 pro Stunde im Neue und 8,50 pro Stunde im Alte Bundesländer.
Warum dieser Unterschied?

Perkins.

14.07.10 15:47
Wirtschaftskraft(=økonomisk styrke)!!!Die ist im ehemaligen Ostdeutschland noch immer nicht so hoch! Egal was die Leute auch erzählen, starke Wirkschaftskraft bedingt durch hohe Produktivität/Effektivität bedingen/erzeugen hohe Löhne. Das ist das liberale Marktwirtschaftssystem, ich nenn´s Kapitalismus. Ob du viel arbeitest (schwitzen in gering entwickelter Landwirtschaft oder Grubenarbeit) zählt nicht. Wichtig ist das Geld, was du reinarbeitest, egal wie, siehe Finanzwirtschaft. Gerechtigkeit ist eine ganz andere Sache!! Nicht verwechseln!!
Theoretisch ist das ganze unterlegt, da in primitiveren Volkswirtschaften(nasjonalökonomi) zu hohe Löhne jedes weitere Wachstum stoppen. Gibts ganz viel Literatur darüber:-)

15.07.10 09:10, MichaV de
Du meinst also dass ein Beamter im Ostteil Berlins nach 20 Jahren immernoch weniger effektiv
arbeitet als ein Beamter im Westteil Berlins?

15.07.10 10:21, Geissler de
Die Effektivität (meinst du "Effizienz"?) von Beamten bewegt sich im nicht-meßbaren Bereich,
daher läßt sich daher keine gültige Aussage treffen.

15.07.10 10:43, MichaV de
hehe, stimmt auch wieder.