09.01.09 11:58, Thea K.
Hallo!

Hilfe... Ich starre diese Zeilen an und seh nicht, was ich machen kann, damit es deutsch klingt. Besonders der zweite Satz klingt für mich blöd. Ich wollte sowas sagen wie: Man kann über die Gleichberechtigung in Österreich nicht gescheiht diskutieren ohne über die EU-Bestimmungen auch zu reden. Das will ich sagen, nur wissenschaftlicher...

"Weil Österreich Mitglied der Europäischen Union ist, muss es sich in größeren Maßen an EU-Bestimmungen halten als das EWR-Mitglied Norwegen. Die Rechtsgrundlagen der EU sind daher bei der Auseinandersetzung mit der Gleichberechtigung in Österreich relevant."

Vielen lieben Dank!

09.01.09 12:07, Thea K. no
Und noch was... wie kann ich "auf irgendeine Weise" schöner/wissenschaftlicher schreiben?

09.01.09 12:08, Geissler de
Fast perfekt. Ich würde nur "in höherem Maße" (kein Plural) schreiben.
Übrigens, "gescheit" ohne h.
Geissler

09.01.09 12:09, Geissler de
Ohne Kontext habe ich an "auf irgendeine Weise" nichts auszusetzen.
G.

09.01.09 12:29
Der zweite Satz ist absolut in Ordnung, und ich wüsste auch nicht, wie man das noch wissenschaftlicher sagen kann. Um die Unterscheidung Österreich-Norwegen hervorzuheben, könntest Du höchstens den Satz etwas umstellen, z.B.
"Bei der Auseinandersetzung mit der Gleichberechtigung sind in Österreich daher die Rechtsgrundlagen der EU relevant."
A2

09.01.09 12:33
Hei Thea!
Ich hoffe, ich zähle jetzt nicht Erbsen:
Wenn es so ist, wie Du im ersten Satz sagst, dann muss man auch bei der Betrachtung der Gleichberechtigung in Norwegen die EU-Regeln beachten (nur in geringerem Maße). Das schließt Du zwar nicht aus, einen solchen Schluss legst Du allerdings nahe. Aber jetzt ein Vorschlag zur Frage:
"Bei der Auseinandersetzung mit der Gleichberechtigung in Österreich kommt der Betrachtung der EU-Rechtsgrundlagen daher eine besondere/große Bedeutung zu."

Ich bin da vielleicht etwas pingelig, aber der Ausdruck "auf irgendeine Weise" hört sich für mich tatsächlich etwas "unwissenschaftlich" an. Schreib doch mal den Satz/Kontext. Vielleicht kann dann jemand mit einem Vorschlag aufwarten!?

Gruß, Michael (D)

P.S.: Gebraucht man heute nicht eher Gleichstellung?

09.01.09 14:02, peter620 de
Obwohl der Text gut ist, reihe ich mich in die Erbsenzähler ein (weil ja von Thea gewünscht "wie kann ich [...] schönerwissenschaftlicher schreiben?"/).

- "weil" sollte nicht am Satzanfang stehen (z.B. "Als Mitglied der EU muss sich Österreich ..." oder "Österreich muss sich in [...], weil es Mitgleid der EU ist")
- zu Michael 12:33: es kann ja durchaus sein, dass dies für Norwegen in geringerem Maße gilt, dazu müsste man aber die entsprechende Inhalte der EWR-Verträge kennen.
- wie wärs mit "auf unbestimmbare/unbestimmte Art und Weise" - klingt etwas besser (finde ich).

Alles Gute noch beim Verfassen deines Textes!

09.01.09 14:40, Thea K. no
Erbsenzähler sind durchaus gewünscht! Es ist eine Bakk2-Arbeit, von daher wird der Professor auch Erbsen zählen;) Aber keine Sorge, ich werd nicht meine ganze Arbeit hier reinschreiben, ich habe eine Muttersprachlerin, die am Ende Korrektur liest. Trotzdem ist es mir eine große Hilfe, dass so viele Heinzelnisser so viele Vorschläge haben!:D Also, von oben nach unten:

1. Geissler: Danke, ist mir auch aufgefallen, dass ich "gescheit" nicht sehr gescheit geschrieben habe;)
2. Kontext:
Wie bereits im Kapitel über die Gleichberechtigung in Norwegen erwähnt gibt es eine Unmenge von Gesetzen, die sich auf irgendeine Weise mit Gleichstellung der Geschlechter befassen. Deshalb wurden die relevantesten Gesetzesparagraphen selektiert, um die Gesetzesgrundlagen im Bereich Gleichberechtigung grob schildern zu können. Im Selektionsprozess wurde auf die Ausführungen Allhutters Wert gelegt.
3. Michael: Danke für den Hinweis! Mein Problem ist: Ich weiß nicht, wie sehr sich Norwegen an EU-Bestimmungen, die nicht mit Wirtschaft zu tun haben, halten muss, ob überhaupt. Das muss ich herausfinden.
4. Gleichstellung hab ich als Synonym verwendet, damit ich nicht 8 Mal Gleichberechtigung stehen habe. Kann ich das so nicht tun...?
5. Peter: Vielleicht geht es mit auf verschiedenster Weise? Obwohl das ja auch nicht unbedingt schön klingt...

Ich bin sehr dankbar für alle Vorschläge!

MfG
Thea

09.01.09 14:53, Geissler de
Ich melde mich auch noch einmal:
- Nominalstil sollte vermieden werden, daher gefällt mir "Als Mitglied der EU ..." nicht besonders. Ich stimme aber zu, daß es mit "Da ..." statt "Weil ..." besser klingt.
- "auf unbestimmbare Weise" sagt tatsächlich etwas über die Weise aus und ist daher überhaupt nicht dasselbe wie "auf irgendeine". Hier würde vielleicht "auf die eine oder andere Weise" passen, oder auch "auf verschiedene/verschiedenste Weise". Ich finde aber nach wie vor "irgendeine" vollkommen akzeptabel.
- "Gleichberechtigung": ich finde es o.k., hier werden die beiden Begriffe genauer diskutiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstellung#Gleichstellung_und_Gleichberechtigu...
Geissler

09.01.09 14:58, peter620 de
Letzter Vorschlag meinerseits: "auf unterschiedlichster Weise"

09.01.09 15:05, Geissler de
Kaum.
G.

09.01.09 20:32
Es ist zwar schon spät, aber vielleicht wird es ja noch gelesen...
Nun habe ich nicht im Duden nachgesehen. Aber kann etwas unterschiedlicher oder verschiedener sein als unterschiedlich oder verschieden?
Außerdem mag ich das Wort Unmenge nicht. Hört sich ähnlich an wie Unkosten. Es ist doch ein Menge bzw. es dreht sich um hohe Kosten. Warum sollten solchen Worten denn ein "Un" vorangestellt werden?
Ein Vorschlag für eine andere Formulierung: "... eine hohe Anzahl Gesetze, die sich jeweils aus anderem Gesichtspunkt der Gleichstellung der Geschlechter nähern."
Ich halte es durchaus für möglich, die Begriffe Gleichstellung und Gleichberechtigtung synonym zu verwenden. Allerdings musst Du natürlich vorher feststellen ob das wissenschaftlich korrekt ist und ich würde dies auch zu Beginn der Arbeit definieren/ansprechen.
Michael

09.01.09 21:09
das mit der Unmenge ist ok - gehört zu den Untiefen der Sprache.

10.01.09 12:06, Thea K. no
Danke für die Ratschläge!